Ohne ein leistungsfähiges Finanz- und Rechnungswesen kann kein Unternehmen erfolgreich wirtschaften. Das Arbeitsfeld des Finanz- und Rechnungswesens wird allgemein in vier Teilbereiche gegliedert. Jeder Bereich gibt eine andere Sicht auf die unternehmerische Finanzsituation wider. Im Folgenden geben wir einen Überblick über jeden Bereich und erklären, wie sich ein zukunftsfähiges Finanz- und Rechnungswesen gestalten sollte.
Externes Rechnungswesen
Man spricht im Fachjargon auch vom „Financial Accounting“. Zeigt man den finanziellen Zustand eines Unternehmens – also den Bereich internes Rechnungswesen – nach außen, spricht man von externer Rechnungslegung. Basierend auf den Gesetzen im Handelsgesetzbuch (HGB) werden Vermögens-, Finanz- und Ertragslage eines Unternehmens nach außen dargestellt. Dabei gliedert man diese Bereiche in Bilanz sowie Gewinn- und Verlustrechnung. Das Unternehmen legt die Buchführung offen, zeigt das Inventar auf, stellt den Jahresabschluss dar – wobei die Jahresbilanz, die Gewinn- und Verlustrechnung, ein Lagebericht und eventuell ein Anhang einbezogen werden – und man gibt Sonderbilanzen, Zwischenbilanzen sowie den Konzernabschluss bekannt.
Doch wer hat ein Recht darauf, von der externen Rechnungslegung zu profitieren? Dies sind Gläubiger, Anteilseigner, die Belegschaft, Lieferanten, Kunden, der Fiskus, Behörden und nicht zuletzt die Öffentlichkeit. Durch die Dokumentation können Unternehmenserfolge aufgeschlüsselt und Potenziale durch mögliche Trends und Prognosen erkannt werden. Rechtsfolgen können sich aus der externen Rechnungslegung ergeben. Ist keine Liquidität vorhanden, kann es beispielsweise als Betrug aufgefasst werden, wenn ein Unternehmen Einkäufe tätigt.
Internes Rechnungswesen
Beim internen Rechnungswesen spricht man auch vom „Management Accounting“. Hierbei erkennt man den Unterschied zur externen Rechnungslegung: Das interne Rechnungswesen bleibt dem Management des Unternehmens vorbehalten, d. h. alle Informationen bleiben im Betrieb. Dabei sollen die Planung, das Controlling und die Koordination des Unternehmenserfolges beleuchtet werden.
Das Management soll anhand dieser Informationen den Weg der Zukunft mit entscheiden, wobei objektive Handlungen erforderlich sind. Die Investitionsrechnung und die Kosten- und Leistungsrechnung sind dabei die Basis für die Messung vom Unternehmenserfolg. Diese Kennzahlen werden analysiert, und anhand der Daten kann ein Controlling-Konzept ausgearbeitet werden.
Das interne Rechnungswesen unterliegt keinen Auflagen in Bezug auf das Handels- und Steuerrecht, eine Publizitätspflicht besteht auch nicht, wie dies beim externen Rechnungswesen der Fall ist.
Planungsrechnung
Zukunftsorientierte unternehmens- und betriebsbezogene Rechnungen nennt man Planungsrechnung. Dafür bedient man sich betriebswirtschaftlicher Methoden. Vermögens- und Erfolgsbilanzen werden durch die Planungsrechnung erstellt und zukünftige Perioden werden bezugnehmend auf die Finanzen geplant.
Man stellt bei der Planungsrechnung in Zahlen dar, wie die Planung aussehen kann. Maßnahmen werden dabei ausgearbeitet, die für die Zukunft entscheidend sind und die jeweiligen Zahlen inkludieren. Die Überprüfung der Realisierbarkeit diverser Maßnahmen ergibt sich aus der Planungsrechnung genauso wie Prognosen und Trends. Dabei gibt es zwei Verfahren bei der Planungsrechnung: Das abrechnungsorientierte und das entscheidungsorientierte Verfahren. Das abrechnungsorientierte Verfahren inkludiert die Parameter Finanzbuchhaltung, Bilanzierung und Betriebsbuchhaltung (Ist-Kosten-Rechnung), das entscheidungsorientierte Verfahren beinhaltet die Planungsrechnung allgemein (Umsatz- und Investitionsprognosen, Produktions- und Lagerplanung) und Planungsrechnung zum Budget (Planerfolgsbilanz [Leistungsbudget], Planvermögensbilanz sowie Finanzplan).
Betriebswirtschaftliche Statistik und Vergleichsrechnung
Mit der betriebswirtschaftlichen Statistik und Vergleichsrechnung errechnet sich die Differenz aus externer Rechnungslegung und internem Rechnungswesen. Hierbei wird also das komplette unternehmerische Geschehen betrachtet.
Den Analysen und Auswertungen folgend werden dann die Kapazitäten bezüglich Personal und Liquidität ausgewertet. Daraus ergibt sich schließlich der Betriebszweck. Dieser Zweck sagt aus, inwieweit das Unternehmen als Gesamtes entsprechenden Einfluss im Hinblick der Wirtschaftlichkeit nimmt.
Zukunftsfähiges Finanz- und Rechnungswesen durch leitungsstarke Software
Die Vielzahl der Softwarelösungen zum Thema Finanz- und Rechnungswesen auf dem Markt kann den Anwender durchaus verwirren. Allerdings gibt es einige Parameter, die beachtet werden sollten, um eine leistungsstarke und zukunftsfähige Software für das Rechnungswesen finden zu können.
So sollten neben den Standardfunktionen auch aktuelles Fachwissen zu HGB, EStG und UStG, intuitiv einsetzbare Arbeitshilfen und Tools wie etwa ein Umsatzsteuer-Navigator sowie weiterführende Online-Seminare und e-Trainings im Funktionsumfang der Software enthalten sein. Lässt sich die Software individuell den Anforderungen im Unternehmen anpassen, ergibt sich die ideale Unterstützung für zeitsparendes Arbeiten ohne lange Recherchen.