Rohstoffmangel: Die Zukunft sieht mau aus

Halbleiterchips, Edelmetalle, Stahl, Holz – der Mangel an Elementarteilen und Ressourcen ist noch nie so groß gewesen wie aktuell in der Corona-Pandemie. Doch ist nicht allein das Virus schuld, sondern auch die schlechte Planung großer Unternehmen. Zudem lagern die Deutschen viele Altgeräte Zuhause und stellen auf neue Geräte um. Vor allem Smartphones sind hier zu nennen. In diesen stecken jedoch wichtige Rohstoffe, wie Edelmetalle, die dadurch immer knapper werden. Sogar der Lebensmittelindustrie fehlt der pflanzliche Kautschuk, Palmöl oder auch Soja. Dürren, Extremwetter und Überschwemmungen betreffen die Gesamtwirtschaft.

Handwerker leiden

Aktuell ist vor allem die Bauindustrie durch den Rohstoffmangel betroffen. Holz und Stahlbeton sind Mangelware, die aber bei jedem Hausbau dringend benötigt werden. Ebenfalls fehlen Plastikrohre und Kabel, die für die Installationen in den Häusern erforderlich sind. Dadurch liegen nicht nur Baustellen brach; Handwerker müssen ihre Mitarbeiter teilweise in Kurzarbeit schicken, da ohne Material nicht weitergearbeitet werden kann. Und das, obwohl die Handwerker mit ihren Aufträgen kaum noch hinterherkommen.

Güter- und Schiffsverkehr stockt

Auch der weltweite Frachtverkehr stockt zurzeit. Vor den Häfen der Welt liegen die Containerschiffe und werden nicht abgefertigt.

Lebensmittelpreise steigen

In der Lebensmittelbranche herrscht ein ähnliches Problem. Durch den Mangel an Rohstoffen steigen auch hier die Preise der alltäglichen Produkte. Das umstrittene Palmöl fehlt aktuell an allen Ecken und Enden, der Bedarf steigt immer weiter, doch der Abbau von Palmfrüchten ist nicht schnell genug, um die Nachfrage zu decken. Das resultierende Problem ist das Abholzen der Regenwälder, um mehr Flächen zum Palmenanbau zu haben.

Bauholz ist extrem knapp

Nicht nur in Deutschland ist das Bauholz knapp, sondern auch in den USA werden große Mengen angefragt. Die Nachfrage kann auch hier nur sporadisch gedeckt werden, da durch Waldbrände in den USA sowie einem Schädlingsbefall in den kanadischen Wäldern viel nutzbares Holz zerstört worden ist. Dies hat zur Folge, dass die amerikanischen Unternehmen angefangen haben, auf dem deutschen Markt Holz einzukaufen, was wiederum die Knappheit in Deutschland ausgelöst hatte.

Rohstoffe für Stahlbeton sind ebenfalls in Knappheit geraten

Durch die Corona-Pandemie standen große Stahlwerke im Ursprungsland des Virus, China, lange still. Dadurch ist der aktuelle Bedarf an Stahl und anderen Metallen nicht mehr abzudecken, wodurch große Preisanstiege in der Metallindustrie zu verzeichnen sind. Aus diesem Grund erhalten Schrotthändler immer mehr Anfragen für die gesammelten Rohstoffe. Wer aus Hessen kommt, und sein Altmetall loswerden möchte, wird sicherlich bei einem Schrotthändler fündig.

Kurzfristige bzw. langfristige Prognosen sind schwer zu treffen

Wie sich die ganze Situation in den nächsten Wochen und Monaten entwickelt, ist schwer abzusehen. Die Rohstoffknappheit zieht sich nun bereits über mehr als ein Jahr hin. Die Produktionszahlen steigen zwar, problematisch ist jedoch, dass die Nachfrage nach Rohstoffen aktuell noch schneller steigt als die Kapazitäten der Hersteller, sodass die Knappheit kurzfristig noch schlimmer werden könnte als sie sowieso schon ist. Abhilfe kann also in den nächsten Wochen nicht erwartet werden, in den nächsten Monaten ist aber mit einer Entspannung der Situation zu rechnen, da die Corona-Pandemie immer weiter eingedämmt werden kann. Infolgedessen können Produktionsstätten aufrechterhalten werden und auch mit weniger Ausfällen ist zu rechnen.

 


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