Energieberater: Aufgaben, Kosten & Förderungen

Wer sich in den letzten Jahren mit dem Thema Klimaschutz auseinandergesetzt hat, weiß längst: Die Reduzierung des Energieverbrauchs in Deutschland und damit die dauerhafte Senkung der CO2-Emissionen wird nur über die privaten Haushalte funktionieren.

Denn 35 Prozent der Endenergie wird für Heizung und Warmwasser in Privatgebäuden verbraucht. Das Einsparpotenzial ist hier riesig. Das dürfte einer der Gründe dafür sein, dass die Bundesregierung in dem Versuch, die Optimierung der eigenen vier Wände auf energetischer Basis so interessant wie möglich zu gestalten, auch die Kosten für einen Energieberater teilweise fördert.

Dabei gibt es die unterschiedlichsten Möglichkeiten, den eigenen Energieverbrauch zu reduzieren. Die Verbraucherzentralen weisen beispielsweise darauf hin, dass rund 70 Prozent der im Haushalt verbrauchten Energie aus Heizenergie besteht. Damit ist gerade die Schaffung nachhaltiger Fassaden und gut gedämmter Dächer ein wichtiger Faktor, wenn es um die Reduzierung des Energieverbrauchs im heimischen Haushalt geht.

Doch gerade für Hausbesitzer stellt sich oft die Frage, wo sie bei der Sanierung des eigenen Hauses anfangen sollen. Genau an dieser Stelle setzt der Energieberater an. Im folgenden Text wollen wir zeigen, was ein Energieberater eigentlich ist und wie genau er auch Ihnen bei der Planung und Durchführung von Sanierungsprojekten in den eigenen vier Wänden helfen kann.

Was ist ein Energieberater?

Da stellt sich natürlich die Frage, was genau ein Energieberater überhaupt ist. Das Problem dabei ist allerdings, dass sich in Deutschland erst einmal jeder „Energieberater“ nennen darf. Der Begriff ist nicht geschützt – es handelt sich hierbei nicht einmal um eine geschützte Berufsbezeichnung. Von daher ist es wichtig, sobald Sie nach einem Energieberater suchen, auch auf die Qualifizierung des von Ihnen beauftragten Energieberaters zu achten.

Wenn Sie beispielsweise in den Genuss der staatlichen Förderungen für die Beauftragung eines Energieberaters kommen möchten, sollten Sie nur auf einen Fachmann zurückgreifen, der in der sogenannten Expertenliste der Deutschen Energie-Agentur aufgeführt ist. Hier werden alle Energie-Effizienz-Experten aufgeführt, die eine entsprechende Qualifizierung mitbringen, um Ihnen bei Sanierungsprojekten bei der Planung und Ausführung wirklich hilfreich zur Seite zu stehen.

Ob Sie also auf der Suche nach einer geeigneten Energieberatung in Hamburg oder sonst irgendwo in Deutschland sind – die Zertifizierung des von Ihnen beauftragten Energieberaters ist maßgeblich bei der Frage, ob der Staat Sie bei den Kosten für diese Energieberatung bezuschusst oder nicht.

Aufgaben eines Energieberaters

Energieberater haben eine Vielzahl wichtiger Aufgaben, wenn es um die Themen Sanierung und Optimierung der Energieeffizienz des eigenen Hauses geht. Einmal wäre da etwa die Fertigung eines Energieausweises. Auch eine Untersuchung der Fassade Ihres Hauses mit einer Wärmebildkamera kann Ihnen wichtige Aufschlüsse über Sanierungsbedarfe an Ihren Fassaden geben.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Konzeptionierung und Begleitung von Sanierungsprojekten. Auch die Beantragung von Fördergeldern gehört zu den Aufgaben eines Energieberaters. Dabei können einerseits die Kosten für einen Energieberater selbst gefördert werden. Aber natürlich kann der Energieberater Sie auch umfassend zu Ihren Förderungsmöglichkeiten für die geplanten Sanierungen selbst beraten bzw. die Förderung selbst für Sie beantragen.

Spätestens mit dieser Beratung in Sachen möglicher Förderung – vor allem wenn es darum geht die geplanten Sanierungen so zu gestalten, dass sie auch förderfähig sind – sparen Sie mit einer umfassenden Sanierung durch die Hinzuziehung eines Energieberaters oftmals mehr, als Sie für dessen Beauftragung ausgeben müssen.

Was kostet ein Energieberater?

In einfachen Fällen der Energieberatung entstehen meist Kosten zwischen 1.000 und 2.000 Euro. Wenn Sie eine umfassende Beratung benötigen, können die Kosten auch schon mal auf 4.000 Euro oder mehr ansteigen. Hier ist dann ein individueller Sanierungsfahrplan (iSFP) enthalten, ein Blower-Door-Text sowie ein Effizienzhaus-Nachweis. Kosten in dieser Größenordnung entstehen aber in der Regel nur bei einer umfassenden Beratung zu einer Effizienzhaus-Sanierung.

Warum ist es wichtig, einen Energieberater hinzuzuziehen?

Sie müssen nicht in jedem Fall einen Energieberater hinzuziehen. Eigentlich besteht eine solche Verpflichtung nur dann, wenn Sie für die geplanten Bauvorhaben auch eine staatliche Förderung erhalten möchten. Dennoch macht es Sinn, für jede geplante Sanierung die Beratung eines solche Energieberaters in Anspruch zu nehmen.

Denn die Experten in Sachen Sanierung und Energieeffizienz können Ihnen genau erläutern, welche Maßnahmen auf Ihr Gebäude zugeschnitten den größten Erfolg verzeichnen können. Das bewahrt Sie vor der Gefahr, kostenaufwendige Sanierungsmaßnahmen durchzuführen, die am Ende vielleicht nur eine minimale Einsparung einbringen, wohingegen Sie vielleicht mit geringerem finanziellem Aufwand deutlich größere Einspareffekte hätten erzielen können.

Welche Förderungen gibt es für die Energieberatung?

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle hat zu den Möglichkeiten der Förderung für eine Energieberatung eine eigene Internetpräsenz erstellt. Wenn Sie für die an Ihrem Haus geplanten Sanierungen einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) erstellen lassen, können bis zu 80 Prozent der Kosten für den Energieberater von staatlicher Seite aus getragen werden. Für entsprechende Maßnahmen an einem Ein- oder einem Zweifamilienhaus sind bis zu 1.300 Euro Fördersumme maximal möglich.

Für Wohngebäude ab drei Wohneinheiten können sogar bis zu 1.700 Euro aus dem förderfähigen Beratungshonorar des Energieberaters durch staatliche Zuschüsse refinanziert werden. Wenn Sie die Beauftragung eines Energieberaters als Wohnungseigentümergemeinschaft in einem Mehrfamilienhaus beschlossen haben, erhöht sich die mögliche Fördersumme um weitere 500 Euro, wenn die Ergebnisse der Arbeit des Energieberaters in der Wohnungseigentümerversammlung erläutert werden müssen.

Fazit

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Ihr Haus energieeffizienter zu gestalten. Von der Solarterrassenüberdachung oder dem Solarcarport über die Sanierung der Fassade bis hin zur kompletten energetischen Sanierung Ihrer Immobilie. Eine professionelle Energieberatung hilft Ihnen dabei, die Bereiche zu erkennen, in denen eine entsprechende energetische Sanierung am Ende wirklich am effektivsten ist.

Das gute sind die Fördermöglichkeiten, die von staatlicher Seite aus bestehen. So können Sie bis zu maximal 80 Prozent der Kosten für einen Energieberater durch staatliche Förderungen refinanzieren. Voraussetzung dafür ist ein individueller Sanierungsfahrplan, der durch die von Ihnen ausgewählte Energieberatung für Ihr Haus erstellt wird. Dass der Energieberater Sie zusätzlich zu weiteren staatlichen Fördermöglichkeiten berät und Ihnen hier sogar bei der Beantragung dieser Förderungen hilfreich zur Seite steht, ist der Hauptgrund dafür, dass viele Experten sagen, dass der Energieberater sich unter dem Strich durch staatliche Förderungen so gut wie ganz refinanzieren lässt.

Was dabei nicht durch eine Förderung wieder reinkommt, werden Sie auf jeden Fall im Verlauf der nächsten Jahre durch die erheblich verbesserte Energieeffizienz Ihres Wohngebäudes einsparen können.


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