Wasserfiltersysteme für den Wasserhahn und den Haushalt

Ob auf Instagram, Facebook oder anderen sozialen Medien: Wasserfiltersysteme für den Wasserhahn scheinen momentan im Trend zu liegen und immer beliebter zu werden. Woran liegt das? Was genau können diese Wasserfiltersysteme und worauf sollte man achten, bevor man sich für den Kauf eines solchen Systems entscheidet? Genau diese Fragen sollen nachfolgend kurz und knapp beantwortet werden.

Wasserfiltersysteme kurz erklärt

  • Kleine Wasserfiltersysteme werden direkt an den Wasserhahn montiert, im Gegensatz zu größeren Ionentauschern oder leistungsfähigeren Anlagen, die sich häufig unter der Spüle befinden.
  • Hauptzweck der Wasserfiltersysteme ist es, geruchsbildende Chemikalien und größere Rückstände aus dem Wasser herauszufiltern.
  • Zu diesem Zweck werden Kartuschen oder Patronen eingesetzt, die regelmäßig gereinigt werden müssen, um eine gute Filterung zu gewährleisten. Diese Handgriffe sind jedoch schnell erledigt.
  • Die Filterung/Reinigung des Wassers funktioniert je nach Hersteller und Gerät unterschiedlich, meist jedoch in drei Stufen: die Siebreinigung, dem Adsorptionsfilter und durch chemische Bindung
  • Um die Wirkung des Prozesses zu verstärken, muss das Wasser langsam aus dem Wasserhahn fließen. Daher verringern viele Wasserfiltersysteme den Durchfluss.

Benötigt man zwingend ein Wasserfiltersystem in Deutschland?

Die Wasserqualität in Deutschland gilt als äußerst hervorragend. Die Qualität des Wassers wird regelmäßig überprüft und diverse Tests, auch von offiziellen Behörden wie dem Umweltbundesamt bzw. Stiftung Warentest, haben die Qualität bestätigt. Vom Trinkwasser geht also keine Gefahr aus, man kann es auch ohne Filteranlage bedenkenlos trinken und genießen. Jedoch bevorzugen viele Menschen einen „weicheren“ Geschmack ihres Wassers, sodass sie ggf. ein Wasserfiltersystem nutzen. Man sollte zudem vorsichtig sein, wenn es um „große“ Versprechungen geht, die zum Beispiel eine Filterung von Kalk oder Schwermetallen versprechen. Es werden heutzutage beispielsweise keine Bleirohre mehr in Häusern verbaut, seit 1973 ist dies nämlich untersagt. Aber für Altbestände gilt dies natürlich nicht.

Wie viel Reinigung des Wassers ist „zu viel“?

Ionentauscher und Osmoseanlagen werden, wie bereits weiter oben angemerkt wurde, meist unter der Spüle verbaut. Gerade Osmoseanlagen reinigen das Wasser zu 99 % vor Verunreinigungen, während Systeme für den Wasserhahn etwa 70 % der Verunreinigungen herausfiltern. Allerdings ist das nicht als Nachteil zu sehen: Osmoseanlagen und Ionentauscher können nicht zwischen „guten“ und schlechten Inhaltsstoffen unterscheiden. Somit gehen häufig Spurenelemente oder wichtige Mineralstoffe bei den oben genannten Systemen verloren, während ein Wasserfiltersystem für den Wasserhahn mehr Inhaltsstoffe „durchgehen“ lässt. Tischwasserfilter funktionieren ähnlich wie die Wasserfilter für den Wasserhahn.

Produktmerkmale, auf die man beim Kauf achten sollte

Wer nicht allzu viel Geld in ein Wasserfiltersystem investieren möchte, ist mit Systemen für den Wasserhahn zuerst besser beraten. Diese Systeme sind um einiges günstiger als oben genannte Systeme, die unter der Spüle montiert werden. Dennoch sollte hier nicht vergessen werden, dass zum Beispiel Patronen oder Kartuschen regelmäßig ausgetauscht werden müssen, wenn es um die Reinigung des Wassers geht. Meist gibt der Hersteller an, wann die Kartuschen oder Filter getauscht werden sollten. Zudem sollte man zunächst überprüfen, ob man in der Küche zum Beispiel genügend Platz hat, da das System ja am Wasserhahn angebracht wird. Enge Nischen oder eine kleine Küche können da störend sein. Ebenso sollte man den Wasserfilter regelmäßig ein- und ausschalten können, um wahlweise gefiltertes oder ungefiltertes Wasser zu erhalten. Die Montage sollte einfach gestaltet und realisierbar sein.

Fazit zum Thema Wasserfilter für den Wasserhahn

Zunächst ist es gar nicht so einfach, sich einen Überblick über die unterschiedlichen Systeme zur Wasserfilterung zu verschaffen. Es gibt Ionentauscher, Osmose-Anlagen und Wasserfiltersysteme für den Wasserhahn. Diese sind vor allem günstiger als die anderen Systeme, lassen sich leicht montieren und entfernen nicht alle Partikel aus dem Wasser, so dass vor allem Spurenelemente und wichtige Mineralstoffe übrig bleiben. Die Wasserfilter sind vor allem klimafreundlicher als die beiden anderen Systeme, da kein zusätzliches Wasser verbraucht wird.

Dennoch muss gesagt werden, dass etwaige Versprechungen wie eine vollständige Entfernung/Reinigung des Wassers etwa von Kalkrückständen wissenschaftlich nicht bewiesen oder überprüft werden konnte. Der Härtegrad des Wassers bleibt nach dem Filtervorgang gleich, auch müssen häufig die Kartuschen des Filtersystems gewechselt werden. Dies bedeutet zusätzliche Kosten für den Nutzer. Die Trinkwasserqualität gilt in Deutschland als sehr gut und wird regelmäßig überprüft. Verbraucher müssen sich hierzulande keine Sorgen machen, vom Wasser aus dem Hahn „vergiftet“ zu werden. Dennoch mögen einige Menschen den gefilterten Geschmack des Wassers und empfinden ihn als weicher und angenehmer. Somit ist die Entscheidung für oder gegen ein Wasserfiltersystem wohl immer eine persönliche, aber nicht zwingend notwendige.


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