Nachhaltigkeit und ressourcensparender Einsatz von Energie ist wichtiger denn je und gehört zur Verantwortung von jedermann. Ob CO₂-Fußabdruck, Energieeffizienz oder Verwendung von recyclingfähigem Material, all das sind Themen, mit denen Elektroinstallationsfirmen oder Elektronikhersteller mittlerweile häufig zu tun bekommen.
Jetzt stellt sich natürlich die Frage, gibt es überhaupt nachhaltige Elektronik?
Elektronik ist in unserem Alltag omnipräsent. Wir sind mehr und mehr darauf angewiesen, ob bei der Arbeit oder in unserer Freizeit. Natürlich möchten wir am Ball bleiben, mit den neusten Entwicklungen mithalten und neue Produkte ausprobieren. Nur leider hat die Elektronikbranche aus Nachhaltigkeits-Sicht einen großen Haken: Sie ist alles andere als umweltfreundlich und sozialverträglich.
Es gibt nur sehr wenige Hersteller, die versuchen, möglichst nachhaltige Produkte herzustellen.
Was ist das Problem mit elektronischen Geräten?
Neben Kunststoff werden in elektronischen Geräten auch Rohstoffe wie Gold oder Zink verbaut. Diese stammen von weit her und werden vor Ort häufig unter miserablen Arbeitsbedingungen abgebaut. Vor allem die Umweltverschmutzung ist ein kritischer Punkt beim Abbau der Rohstoffe, die in elektronischen Geräten verbaut werden.
Jetzt könnte man annehmen, dass Elektronik so produziert wird, dass diese möglichst langlebig ist. Doch bedauerlicherweise ist das Gegenteil der Fall. Die technologische Entwicklung schreitet so schnell fort, dass laufend neue Produkte und Innovationen auf den Markt kommen.
Aufgrund der Massenproduktion und dem Outsourcing der Produktion in Länder mit geringeren Standards, werden die Preise sehr tief gehalten, damit sich möglichst viele Personen die Produkte leisten können. Weiterhin ist es so, dass die Qualität der Produkte stetig sinkt, was aber auch andere Gründe haben kann. Neben den Produktionsbedingungen hat auch die intensivere Nutzung von Smartphones und anderer Elektronik daran schuld. Die durchschnittliche Lebensdauer eines Smartphones liegt heute bei ca. 2 Jahren.
Was können Elektronikhersteller tun?
Aber was können Unternehmen denn überhaupt tun, um ihre Elektronik nachhaltiger produzieren?
- Die Unternehmen müssten sich für transparentere Lieferketten einsetzen. Damit würde für den Konsumenten ersichtlich werden, welchen Weg die Einzelteile des fertigen Geräts zurückgelegt haben und wie viel Arbeit verschiedener Menschen dazu beigetragen hat.
- Es muss strengere Auflagen in Bezug auf Umwelt und Arbeitsbedingungen geben.
- Produzenten müssen Geräte herstellen, die langlebiger und leichter reparierbar sind.
Mittlerweile gibt es bereits Hersteller, die das so umsetzten. Ein gutes Beispiel ist der Hersteller Fairphone. Allerdings kann nachhaltige Elektronik nur dann marktfähig werden, wenn große Firmen mitziehen. Sonst ist der Preisdruck zu hoch und ethische Argumente funktionieren in der Welt des Kapitalismus nicht so gut.
Was kann man als Konsument tun?
Als Endverbraucher muss man nicht tatenlos zuschauen. Im Gegenteil, denn Konsumenten haben deutlich mehr Macht als sie denken. Angebot und Nachfrage beeinflussen sich gegenseitig, insofern haben wir mit der Steuerung unserer Nachfrage Möglichkeiten, Einfluss zu nehmen.
- Benutzen Sie Geräte so lange, bis sie nicht mehr funktionieren. Wenn Sie kaputt sind, lassen Sie sie reparieren.
Mittlerweile gibt es viele Services, die sich Ihre kaputten Geräte annehmen. Häufig deutlich günstiger als zum Hersteller zu gehen. Selbst wenn reparieren teuer sein kann – Die Kosten für diesen Mehraufwand, für die Umweltverschmutzung und die schlechten Arbeitsbedingungen werden beim Preis des Neugeräts nicht abgebildet.
- Secondhand
In vielen Orten gibt es Unternehmen, die gebrauchte Geräte aufbereiten und zu einem günstigeren Preis weiterverkaufen, manchmal sogar noch mit Garantie. Secondhand ist also auch eine nachhaltigere Alternative als ein Neukauf.
- Fair produzierte Geräte
Wenn Sie doch ein neues Gerät benötigen, kann es Sinn machen, auf fair produzierte Varianten zurückzugreifen. Bei Smartphones gibt es schon einige Anbieter, ansonsten gibt es in diesem Bereich noch viel Luft nach oben.
Wir hoffen, dass dieser Beitrag Sie inspirieren konnte und dass Sie einiges dazulernen konnten.