Effizientes Bauen bedeutet energiebewusstes Bauen – und das wird heutzutage bereits vielfach praktiziert, in Zukunft aber noch mehr an Bedeutung gewinnen. Die ersten „Alarmglocken“ begannen bereits bei der Preisexplosion für Rohöl und Gas in den vergangenen Jahren zu läuten. Zwar sind die Preise zwischenzeitlich wieder etwas gesunken, doch Experten zufolge muss man aufgrund der immer knapper werdenden Ressourcen auch in den nächsten Jahren mit stetig steigenden Energiekosten rechnen.
Wer sich also mit dem Gedanken trägt, ein eigenes Haus zu bauen, der sollte sich für das energiebewusste und somit effiziente Bauen entscheiden. Die Regierung hat hierbei schon zahlreiche Mindeststandards für Neubauten festgelegt, im Gebäudeenergiegesetz wurden die Maßnahmen und Standards nochmals verschärft. Doch die Standards, die hier vorgegeben werden, kann man mit kluger Technik noch deutlich übertreffen, dafür gibt es dann auch noch zinsgünstige Darlehen vom Staat. Denn statt über viele Jahre hinweg horrende Energiekosten auf sich zu nehmen, ist es doch sinnvoller, etwas mehr Geld in die richtige Haustechnik und Wärmedämmung zu investieren und später bei den laufenden Energiekosten zu sparen.
Planung für energiebewusstes Bauen
Bereits bei der Planung des Hausbaus kann man energetische Belange berücksichtigen. So sollte man das Klima am Bauplatz und die Windverhältnisse berücksichtigen. Die Ausrichtung des Hauses, also beispielsweise in Südrichtung, ist ebenfalls ein energetisch gesehen wichtiger Punkt, den man bei der Planung schon mit berücksichtigen kann. Die Bauweise und die Wärmedämmung sollten hier ebenfalls beachtet werden, Wärmebrücken sind möglichst vollständig zu vermeiden. Sehr beliebt ist seit einiger Zeit das sogenannte 3-Liter-Haus – ein Ultra-Niedrigenergiegebäude, das extrem wenig Energie verbraucht im Gegensatz zu einem Haus in herkömmlicher Bauweise. Des Weiteren sollte man auf die Luftdichtigkeit achten und erste Überlegungen für alternative Heizmethoden anstellen.
Ausrichtung des Hauses
Die Ausrichtung des Hauses spielt für das effiziente und energiebewusste Bauen eine wichtige Rolle. So kann man mit Hilfe der Ausrichtung des Hauses nach Süden selbst ohne eine Solaranlage von der Sonnenenergie profitieren. In Südlage ausgerichtete Wohnräume werden von der Sonne automatisch mit beheizt, sie benötigen dadurch weniger Heizenergie. In Richtung Norden können Räume angelegt werden, die ohnehin nur wenig beheizt werden, wie etwa das Schlafzimmer. Durch große Panoramafenster können die nach Süden ausgerichteten Zimmer noch mehr Sonnenwärme aufnehmen und durch eine geschickte Wärmedämmung auch speichern. Sollte man sich für eine Solaranlage entscheiden, so sollten die Kollektoren ebenfalls nach Süden ausgerichtet sein. Außerdem ist auf eine mögliche Verschattung durch Bäume usw. zu achten.
Die Gebäudegröße
Die Gebäudegröße ist ebenfalls ein wichtiger Punkt beim energiebewussten Bauen. So sollte das Haus stets kompakt gebaut werden und nicht zu verwinkelt sein. Jeder Quadratmeter Außenwand, den man durch eine verwinkelte Bauweise mehr benötigt, stellt auch das potenzielle Risiko dar, Wärme darüber zu verlieren. Zudem werden die Kosten für die Wärmedämmung der Außenfassade bei verwinkelten Bauten entsprechend steigen.
Effiziente Wärmedämmung
Die Wärmedämmung legt sich wie eine Schutzhülle um das gesamte Haus. Sie sorgt dafür, dass die Wärme im Haus, die Kälte hingegen draußen bleibt. Eine intakte und lückenlose Wärmedämmung ist mittlerweile sogar gesetzlich vorgeschrieben. Dabei muss sie alle beheizten Räume, von der Bodenplatte bis zum Dachgeschoss, entsprechend einschließen. Und auch das Dach kann effektiv gedämmt werden, hierzu eignen sich moderne Eindeckungen – etwa durch Trapezbleche – sehr gut. Die Leibung und Rahmen der Fenster und Türen sollten ebenfalls gedämmt werden, um ein möglichst gutes Ergebnis erzielen zu können.
Alternative Heizmethoden
Auch beim Heizen setzt sich das effiziente und energiebewusste Bauen durch. Viele Bauherren setzen auf solarbetriebene Heizungen, die aufgrund von regenerativen Energien nur wenige herkömmliche Energiequellen nutzen müssen. Eine Wärmepumpe kommt dabei ebenfalls in Betracht, genauso die inzwischen recht beliebten Holzheizungen.
Man kann also beim effizienten und energiebewussten Bauen zahlreiche Möglichkeiten nutzen, die aber schon bei der Planung des Hausbaus entsprechend berücksichtigt werden sollten.