Innovative Textillösungen für eine nachhaltige Zukunft

Nachhaltigkeit ist ein Schlagwort unserer Zeit. Immer mehr Initiativen gründeten sich in den letzten Jahren (und gründen sich immer noch), um mehr Nachhaltigkeit in unser Leben zu bringen. Es gibt nachhaltige Häuser, nachhaltige Möbel, nachhaltig produzierte Lebensmittel und natürlich auch nachhaltige und zukunftsorientierte Textilien. Gerade Letztgenannte werden inzwischen in einer immer größeren Auswahl angeboten. Doch worum geht es dabei überhaupt genau? Und warum muss Nachhaltigkeit nicht immer etwas mit den gewählten Stoffen und den Produktionsverfahren zu tun haben? Wir klären auf.

Initiativen für nachhaltige und faire Textilien: Welche Ziele haben sie?

Übergeordnetes Ziel jeder Initiative für mehr Nachhaltigkeit ist es, ökologische und soziale Produktionsweisen zu fördern und das Bewusstsein bei Konsumenten für diese Problematik zu stärken. Zudem wollen viele Hersteller zeigen, dass eine nachhaltige Produktion auch mit gutem Design vereinbar ist und beides zusammen die Freude am Produkt erhöht.

Was bedeutet das für die Textilbranche? Nachhaltigkeit und faire Arbeitsbeziehungen sind nicht nur bei der Produktion von Textilien wichtig. Händler und Labels leben eine ganzheitliche, nachhaltige Unternehmensführung vor, die auch Dinge wie ethisches Banking, Ökostrom und einen kooperativen Umgang miteinander einschließt. Durch eine Selbstverpflichtung auf gemeinsame Werte und Standards soll auch Greenwashing im Bereich der öko-fairen Mode entgegentreten werden. Und nicht zuletzt möchte man Um- und Einsteiger zu einer anspruchsvollen Umsetzung des Konzepts ermuntern.

Um mit einem solchen Konzept die gesamte Modebranche – und auch alle anderen Branchen – zu erreichen, benötigt es globale Regeln, an die sich auch jene Unternehmen halten müssen, die ihr Handeln einzig am Maximalprofit ausrichten. Und noch etwas scheint für einen branchenweiten Wandel hin zu nachhaltiger Produktion unabdingbar: Die schnellen Modezyklen („Fast-Fashion“) und die enormen Mengen, die viele Menschen heute in ihren Kleiderschränken horten, sind unvereinbar mit einer gerechten globalen Verteilung knapper werdender Ressourcen. Auch Bio-Baumwolle verbraucht z. B. noch Fläche und Wasser. Beides ist bereits heute in einigen Regionen sehr knapp und wird dringend zur Nahrungsmittelproduktion benötigt. Und auch die Produktion von und mit recycelten Fasern verbraucht zumindest noch eine Menge Energie. Es sollte daher für ein deutliches Weniger an Menge und für ein Mehr an stofflicher wie ethischer Qualität plädiert werden.

„Textiles Vertrauen nach Oeko-Tex-Standard“ als Beispiel

Die internationale Gemeinschaft für Forschung und Prüfung auf dem Gebiet der Textilökologie ist ein Zusammenschluss von mehreren Prüfinstituten aus Europa und Japan.

Auf Antrag testet ein Oeko-Tex Institut die verschiedenen Materialien, die als Muster zur Verfügung stehen müssen, des entsprechenden Textils aus verschiedenen Produktionsstufen auf ihren Schadstoffgehalt. Besteht das Muster die Prüfung, muss der Hersteller schriftlich versichern, dass alle entsprechenden Textilien aus diesen Materialien hergestellt werden und erhält dann das Siegel des textilen Vertrauens. Das Siegel ist in seiner Gültigkeit auf ein Jahr begrenzt.

Wichtig zu wissen: Bei dem Siegel „Textiles Vertrauen“ handelt es sich lediglich um eine Prüfung auf bestimmte Schadstoffe, z. B. Pestizide, Farbstoffe und Ähnliches. Daher wird generell empfohlen, sich nicht allein auf ein einzelnes Siegel zu verlassen.

Neue, innovative Konzepte für mehr Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit muss nicht immer bei der Produktion und dem Vertrieb beginnen. Insbesondere im Bereich zukunftsorientierter Textilien haben sich in letzter Zeit viele neue und besonders innovative Konzepte für mehr Nachhaltigkeit etabliert. Eine solche „Out of the Box“-Lösung ist etwa das Vermieten von Textilien. Was sich zunächst etwas kurios anhört, macht speziell im gewerblichen Bereich Sinn, beispielsweise in der Gastronomie oder in der Hotellerie und generell überall dort, wo Berufskleidung getragen werden muss.

Die Vorteile solcher Mietkleidung sind vielfältig. Sie wird beispielsweise vom Anbieter gewaschen, der besonders umweltfreundliche Waschanlagen mit Wiederaufbereitung des verwendeten Wassers einsetzt. Bei Beschädigungen wird die Kleidung nicht direkt entsorgt, sondern nach Möglichkeit repariert, was wiederum Ressourcen spart. Eine tolle Lösung im Sinne unserer Umwelt und der Nachhaltigkeit!


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