Elektrofahrräder sind eine immer beliebter werdende Alternative zu herkömmlichen Fahrrädern und Autos. Besonders in Großstädten, da sie als schnelle, umweltfreundliche und gesunde Transportmittel gelten.
Zudem sparen sie im Vergleich mit dem Unterhalt eines Autos viel Geld – so ist zum Beispiel eine spezielle e Bike Versicherung viel günstiger als eine Autoversicherung. Doch wie nachhaltig sind Elektrofahrräder wirklich? In diesem Ratgeber werfen wir einen Blick auf alle Faktoren, welche die Nachhaltigkeit von E-Bikes beeinflussen.
Wie nachhaltig sind Elektrofahrräder?
Experten sind sich einig: Elektrofahrräder sind eine vergleichsweise nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Fahrrädern oder Autos. Dies liegt vor allem daran, dass sie einen deutlich geringeren CO²-Ausstoß verursachen als Autos und keine fossilen Brennstoffe benötigen. Im Vergleich zu Zweirädern mit einem Verbrennungsmotor wie Mofas oder Motorrädern sind Elektrofahrräder ebenfalls nachhaltiger, da sie leiser und emissionsfrei sind.
Ein wichtiger Faktor bei der Nachhaltigkeit von Elektrofahrrädern ist die Herstellung des Akkus. Diese ist sehr energieintensiv und kann die Umwelt belasten. Zudem enthalten die Akkus seltene Rohstoffe wie Lithium und Kobalt, die unter teils fragwürdigen Bedingungen abgebaut werden. Allerdings gibt es auch Initiativen von Herstellern, die sich um eine nachhaltigere Akku-Produktion bemühen.
So setzen einige Hersteller verstärkt auf den Einsatz von Recycling-Materialien oder investieren in Programme zur Rücknahme und Wiederverwendung von alten Akkus. Mehr zum Thema Akkus bei Elektrofahrrädern lesen Sie weiter unten.
Nutzungsdauer
Ein weiterer Aspekt ist die Nutzungsdauer von Elektrofahrrädern. Im Vergleich zu herkömmlichen Fahrrädern können sie aufgrund ihrer komplexen Technik anfälliger für Defekte sein, so dass sie schneller ausgetauscht werden müssen. Allerdings gibt es auch hier Bestrebungen, die Lebensdauer der Elektrofahrräder zu verlängern und die Reparaturmöglichkeiten zu verbessern. Wenn Elektrofahrräder möglichst lange genutzt und am Ende ihres Lebenszyklus recycelt werden, leistet all das einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit.
Elektrofahrräder sind also eine vergleichsweise nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Fahrrädern oder gar Autos. Insbesondere ihr geringer CO²-Ausstoß und die Tatsache, dass sie keine fossilen Brennstoffe benötigen, machen sie zu einer umweltfreundlichen Option. Allerdings müssen auch die Aspekte der Akku-Herstellung, Akku-Entsorgung und Akku-Nutzungsdauer im Hinblick auf eine nachhaltige Produktion und Nutzung berücksichtigt werden. Genau damit wollen wir uns im Folgenden beschäftigen.
Der Akku als problematischstes Bauteil
Das Herzstück eines Elektrofahrrads ist der Akku. Er sorgt dafür, dass der Motor angetrieben wird und das Rad fährt. Doch der Akku ist auch das Bauteil, das am schnellsten verschleißt und dementsprechend ausgetauscht werden muss.
Die meisten Akkus haben eine Lebensdauer von etwa 500 bis 1.000 Ladezyklen, danach müssen sie ausgetauscht werden. Die Herstellung von Akkus ist jedoch sehr energieintensiv und belastet die Umwelt. Zudem enthalten sie diverse seltene Rohstoffe wie Lithium und Kobalt, deren Abbau oft mit Umweltverschmutzung und sozialen Konflikten verbunden ist. Eine nachhaltige Lösung wäre es, die Akkus möglichst lange zu nutzen und sie am Ende ihres Lebenszyklus zu recyceln.
So weit ist es allerdings noch nicht. Soll heißen: Das wirkungsvolle Recycling von Stromspeichern steckt noch in den Kinderschuhen, ebenso die Entwicklung von Technologien, die Akkus länger halten lassen bzw. deutlich mehr als 1.000 Ladezyklen erlauben. Es gibt jedoch Bestrebungen, den Recyclingprozess zu verbessern und zu optimieren, um den Umweltbelastungen durch die Entsorgung von alten Akkus entgegenzuwirken. Durch ein geschlossenes Recycling-Konzept können wertvolle Rohstoffe wiederverwendet und somit Ressourcen gespart werden. Wie lange die Realisation dauert, ist allerdings noch unklar.
E-Bike vs. Auto – Wieviel CO² spart man?
Ein weiterer Faktor, der die Nachhaltigkeit von Elektrofahrrädern beeinflusst, ist ihr CO²-Ausstoß im Vergleich zu Autos. Elektrofahrräder verbrauchen natürlich keine fossilen Brennstoffe und stoßen deshalb auch kein CO² aus. Sie sind somit eine umweltfreundliche Alternative zu Autos. Allerdings muss man bedenken, dass die Herstellung von Elektrofahrrädern und Akkus ebenfalls CO²-emissionsintensiv ist. Auch der Strom, der zum Aufladen des Akkus benötigt wird, stammt oft aus fossilen Brennstoffen.
Eine Studie der TU Dresden hat jedoch gezeigt, dass Elektrofahrräder in der Gesamtbilanz deutlich weniger CO² ausstoßen als Autos, selbst wenn man die Herstellung und den Stromverbrauch berücksichtigt.
Wie viel CO² letztendlich gespart werden kann, hängt natürlich in erster Linie von der Nutzung ab. Als Anhaltspunkt gilt jedoch: Laut einer Analyse der Vrije-Universität Brüssel aus dem Jahr 2020 liegt bei E-Bikes die CO²-Bilanz bei ca. 7 bis 8 Gramm pro Kilometer – die Produktion miteinberechnet. Ein Auto mit Verbrennungsmotor stößt in der Regel rund 20 mal mehr CO² aus.
Fazit
Elektrofahrräder sind eine umweltfreundliche Alternative zu Autos, da sie keinen CO²-Ausstoß verursachen. Allerdings müssen auch bei ihnen die Herstellung und der Austausch des Akkus bedacht werden. Eine nachhaltige Lösung wäre es, den Akku möglichst lange zu nutzen und ihn am Ende seines Lebenszyklus zu recyceln.
Im Vergleich zu Autos sind Elektrofahrräder jedoch eine deutlich nachhaltigere Option. Wenn Sie sich für ein Elektrofahrrad entscheiden, tragen Sie somit aktiv dazu bei, die Umwelt zu schonen und die CO²-Emissionen zu reduzieren.