Energie wird immer teurer, ein Ende der sich immer schneller drehenden Preisspirale ist nicht abzusehen. Es ist also unbedingt empfehlenswert, sein Haus so zu präparieren, dass möglichst wenig Energie ungenutzt entweicht, insbesondere in Form von Wärme. Das beste Mittel hierfür ist die Dämmung – die aber noch viele weitere Vorteile mit sich bringt. Welche dies sind und wie man richtig dämmt, erklären wir hier.
Warum dämmen so sinnvoll ist
Dämmung kostet zuerst einmal Geld. Nicht nur die Dämmstoffe selbst müssen gekauft werden, auch der Handwerksbetrieb, der die Dämmung durchführt, muss natürlich für seine Arbeitsleistung bezahlt werden. Doch das Ganze zahlt sich in der Regel schon nach kurzer Zeit aus.
Für eine Dämmung spricht der wesentlich niedrigere Anteil der Heizkosten an den Gesamtunterhaltskosten des Hauses. So kann bei vielen Altbauten eine Heizkostenreduzierung von bis zu 50 % und mehr durch entsprechendes Dämmen erreicht werden.
Wann sich die Investition in eine (moderne) Wärmedämmung amortisiert, hängt von verschiedenen Faktoren ab – sie rechnet sich früher oder später jedoch fast immer. Darüber hinaus sprechen natürlich auch der schonendere Umgang mit Energie und der dadurch reduzierte CO2-Ausstoß für eine Verbesserung der Dämmung am Haus.
Was sollte man dämmen?
Um herauszufinden, wo sich eine Dämmung am meisten lohnt, empfiehlt es sich, zunächst einmal zu eruieren, welche Teile eines Hauses im Durchschnitt wie viel Prozent Energieverlust verursachen. Hier einige Beispiele:
- Dach: ca. 20 – 25 %
- Wände: ca. 20 – 25 %
- Fenster: ca. 15 – 20 %
- Lüftung: ca. 5 – 10 %
- Boden: ca. 5 – 10 %
- Heizungsanlage: ca. 20 – 30 %
Es gibt also viel Potential für eine Wärmedämmung am Haus. Als erstes stechen dabei Dach und Wände mit ihren hohen Energieverlusten ins Auge. Durch den großen Gesamtanteil der Oberfläche eines Hauses ist es logisch, dass hier die meiste (Wärme-)Energie nach außen dringen kann. Aber auch die Fenster und die Heizungsanlage bieten viel Optimierungspotenzial, wie wir im Folgenden sehen.
Dämmung der Fenster
Interessant im Zusammenhang mit dem Energieverlust im Haus ist also auch, dass durch die Fenster eine große Menge Energie entweichen kann – trotz der im Verhältnis zum Haus eher kleinen Oberfläche. Schaut man sich einmal den Unterschied der sogenannten U-Werte bei Fensterscheiben an, kann man schnell gravierende Unterschiede feststellen. So hat ein altes, einfachverglastes Fenster einen U-Wert von ca. 5,0 W/m². Ein heutiges Spitzenprodukt mit einer Dreischeiben-Wärmeschutzverglasung weist hingegen einen U-Wert von nur etwa 0,9 W/m² auf.
Der Unterschied wird noch deutlicher, wenn man sich vorstellt, dass bei einer Außentemperatur von – 5° C eine einfachverglaste Scheibe eine Innentemperatur von nur 1° C hat, die moderne Scheibe aber eine Innentemperatur von 19° C und mehr aufweisen kann. So wird deutlich, wie hoch die Wärmeverluste ausfallen, die hier auftreten können. Ergo empfiehlt es sich, bei der Hausdämmung auch unbedingt darüber nachzudenken, ob nicht ein Austausch der Fenster (ggf. mit neuen Fensterrahmen) eine geeignete Maßnahme sein könnte.
Wärmedämmung der Fußböden
Eine verbesserte Bodenisolierung spielt bei der Hausdämmung sicherlich eine wichtige Rolle. Sie ist aber nicht immer ganz so einfach umzusetzen, da hier häufig umfangreiche Umbauarbeiten durchgeführt werden müssen (Anhebung der Türen und Schiebetüren etc.).
Auch die eventuell mangelnde Deckenhöhe im Raum kann im Rahmen einer zusätzlichen Bodenisolierung Schwierigkeiten bereiten. Trotzdem kann eine Bodendämmung ganz erheblich zu einem verbesserten Wohnklima beitragen und durchaus dabei helfen, eine Menge Energiekosten einzusparen.
Kosteneffizienz
Grundsätzlich sind Kosten einer Wärmedämmung pauschal sehr schwer zu ermitteln, da die individuellen Gegebenheiten einen starken Einfluss auf die Höhe der Aufwendungen haben. Nichtsdestotrotz kann man die Kosten für die Dämmung zumindest mit einem „Daumenwert“ überschlagen, um eine ungefähre Vorstellung davon zu bekommen, was die einzelne Maßnahme kostet.
Die entsprechende Einheit ist hier der Quadratmeter zu dämmende Fläche. Dieser Quadratmeterpreis beinhaltet sowohl den Dämmstoff als auch die Arbeitskosten, wenn die Arbeiten von einem Fachbetrieb durchgeführt werden.
Hier eine Kurzübersicht durchschnittlicher Preise (jeweils pro Quadratmeter):
- Kellerdecke von unten – Dämmstoffdicke ca. 6 cm: 25 – 45 Euro
- Kellerdecke von oben – Dämmstoffdicke ca. 6 cm: 40 – 60 Euro
- Innendämmung – Dämmstoffdicke ca. 6 cm: 35 – 45 Euro
- Außendämmung WDVS – Dicke ca. 12 cm: 100 – 140 Euro
- Dämmung Speicherboden in begehbarer Ausführung – Dicke ca. 20 cm: 40 – 50 Euro
- Dachdämmung als Aufsparrendämmung – Dämmstoffdicke ca. 20 cm: 120 – 160 Euro
Durch Eigenleistungen beim Dämmen können die Kosten für die Wärmedämmung zum Teil erheblich reduziert werden. Zu bedenken ist hier allerdings, dass für die meisten Dämmarbeiten handwerkliches Geschick und Erfahrung von Nöten sind. Weiteres Einsparpotenzial bietet sich im Form des günstigen Einkaufs – so liegen die Preise beim Fenster online kaufen beispielsweise oft deutlich niedriger als beim Erwerb im stationären Fachhandel.
Nachhaltigkeit und Umweltaspekte
Eine neue Dämmung schont nicht nur den Geldbeutel des Hausbesitzers, sie ist auch ein Segen für die Umwelt und bringt mehr Nachhaltigkeit. Ein geringerer Energieverbrauch schont die Ressourcen und belastet die Umwelt somit weniger, moderne Dämmmaterialien tragen ebenfalls zum Umweltschutz bei.
Fazit
Eine neue Dämmung lohnt sich bei fast allen älteren Gebäuden. Sie hilft beim Sparen und schont unsere Umwelt. Das hat übrigens auch der Staat erkannt und bietet deshalb Förderungen über die Kreditanstalt für Wiederaufbau im Rahmen der Programme für sogenanntes energetisches Sanieren an. Die entsprechenden Infos gibt es auf der Website der KfW.