Der Onlineshop aus ökologischer Sicht

Der Online-Versand hat stark zugenommen, da diese Art des Shoppings bequem ist und immer schneller wird. Da die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz zunehmend wichtiger werden, hinterfragen viele ihre Gewohnheiten beim Einkauf. Aber auch der Handel sollte nach unserer Auffassung kritisch hinterfragen, ob wirklich kleine Produkte, wie Lebensmittel, die man z.B. in jedem Supermarkt erhält, auch über einen Onlineshop verfügbar sein müssen. Denn selbst wenn man mithilfe einer Online Marketing Agentur schnell erste Erfolge mit einem neuen Onlineshop erzielen kann, so sollte sich doch jeder Unternehmer auch die Frage „Was sind die Folgen von Onlineshopping und worauf kann man achten, um möglichst nachhaltig zu verkaufen?“ stellen.

Stark ansteigende Nachfrage im Online-Versand

Bestellungen im Internet werden immer einfacher und schneller. Durch einen Klick kann man das gewünschte Produkt auswählen, dass innerhalb von 2 Tagen nach Hause geliefert wird. Auf diese Weise spart man sich den Weg in die Stadt und das Suchen in den verschiedenen Läden. Schwere Gegenstände müssen nicht abgeholt oder herumgeschleppt werden, das Haus muss nicht einmal verlassen werden. Auch wenn die Ware dem Kunden nicht gefallen sollte, wird diese zurückgeschickt, mit dem im Paket enthaltenen Retouren-Zettel.

Das sind die offensichtlichen Vorteile, die den Online-Versand so stark verbreitet haben. Die Corona-Pandemie sorgte zusätzlich dafür, dass der Anstieg noch schneller voranschritt. In Deutschland werden jährlich ca. 3,5 Milliarden Pakete versendet. Im ersten Corona-Jahr 2020 lag die Zahl bei über vier Milliarden Paketen. Der Onlinehandel zeichnet sich durch hohe Umsätze und stetigen Zuwachs aus.

Deutlich mehr Verpackungsmüll

Durch den Onlinehandel steigt die Fertigung von Verpackungen und somit langfristig die Erzeugung von Müll. Eine Studie der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung zeigt, dass im Jahr 2015 1,5 Millionen Tonnen an Verpackungen für Pakete verbraucht wurden. Im Unterschied zu herkömmlichen Verpackungen müssen Pakete aus dem Online-Versand anders verpackt werden. Die Pakete müssen dicker sein, da sonst Schäden durch den Transport möglich sind. Probleme dieser Art sind belastend für die Umwelt und erst mit der Einführung der Lieferdienste entstanden.

Ohne Online-Versand könnte man sich große Mengen an Verpackungsmaterial einsparen. Ein Lichtblick ist die Tatsache, dass Kartonverpackungen oft wiederverwendet werden.

Unnötige Emissionen

Je nach Größe und Material entstehen beim Versand zusätzliche Emissionen. Ausgegangen wird bei einem Paket von ca. 2,4 Litern ein Ausstoß von 20 Gramm CO2. Bei größeren Kartons von 128 Litern, wird der Ausstoß auf 1000 Gramm geschätzt.

Das Umweltbundesamt schätzt, dass das Verpackungsmaterial um 22 bis 24 Prozent reduziert werden könnte. Möglichkeiten wären die Versendung von Ware in ihren Originalverpackungen oder die Verwendung von Mehrwegverpackungen. Kunden könnten diese leer zurückschicken, damit der Anbieter sie für andere Kunden benutzen kann. Auf diese Weise könnten schätzungsweise 180.000 bis 370.000 Tonnen pro Jahr eingespart werden.

Problemfall Retouren

Oft kann zurückgeschickte Ware nicht als neue Ware verkauft werden. Diese haben Gebrauchsspuren oder wurden beschädigt. Das Umweltbundesamt gibt an, dass jedes zweite Paket, das Kleidung beinhaltet, zurückgeschickt wird. Dadurch entstehen viele Tonnen an CO2, um Pakete zurückzubringen.

Zahlreiche Unternehmen gaben an, in der Corona-Pandemie eine höhere Anzahl von Retouren durchgeführt zu haben. Sie beobachteten, dass mehr Kunden Pakete zurückschicken und diese beschädigt sind. Oft bleibt den Firmen nur noch die Entsorgung der Produkte, was den Gewinn stark belasten kann.

Klimafreundliches Onlineshopping

Es ist trotzdem nicht möglich, pauschal zu sagen, dass Onlineshopping immer die umweltschädlichere Variante ist. Wichtig sind unterschiedliche Aspekte, die das Umweltbundesamt herausgearbeitet hat.

Die Klimabilanz aus dem Online-Versand setzt sich aus den folgenden Punkten zusammen: Der Energieverbrauch, der in den Lagerhallen benötigt wird, beläuft sich auf ca. 20 bis 120 Gramm CO₂-Äquivalente. Dazu kommt der Strom des Endgerätes, beispielsweise ein Handy oder ein Computer, das 5 bis 60 Gramm CO₂-Äquivalente benötigt. Verpackungen verbrauchen 10 bis 1000 Gramm und der Lieferweg um die 200 bis 400 Gramm CO₂-Äquivalente.

Die wichtigsten Aspekte der Geschäfte im Einzelhandel sind die Anfahrtswege und der Energieverbrauch der Läden. Beispielsweise haben Elektronikgeschäfte einen deutlich höheren Verbrauch als Lebensmittel- oder Kleidungsgeschäfte.

Wichtig ist die sogenannte „letzte Meile“ beim Ausfahren der Waren. Zunehmend mehr Lieferdienste setzen auf den Umstieg auf Elektroautos. In diesen Fällen kann der Online-Versand umweltfreundlicher sein als ein herkömmlicher Einkauf, der mit benzinbetriebenen Fahrzeugen getätigt wird.

Hinterfragen des eigenen Konsumverhaltens

Je nach Produkt ist die Klimabilanz unterschiedlich, weshalb es ratsam ist, sein eigenes Konsumverhalten zu hinterfragen. Es ist hilfreich, nur Ware zu bestellen, die man wirklich braucht. So können unnötige Retouren verhindert werden.

Auch sollte Wert auf hohe Qualität gelegt werden, was Langlebigkeit der Produkte garantiert. Die wenigsten Emissionen entstehen, wenn man an eine nahegelegene Packstation liefern lässt und das Paket mit dem Fuß oder Fahrrad abholt. Die Verpackungen können wiederverwendet werden.


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